Das Bienenvolk

 

 

Die Gattung des Honigbiene (Apis) umfasst weltweit 8 Arten, die in größeren Gemeinschaften leben (staatenbildende Arten). In Deutschland kommt nur eine Art vor – die Westliche Honigbiene (Apis mellifera). Bei dieser Bienenart haben sich regional unterschiedliche Rassen herausgebildet. Von größter Bedeutung für die Imkerei war früher die Dunkle Biene (Apis mellifera mellifera), die inzwischen jedoch durch die Kärntner Biene (Apis mellifera carnica) weitgehend ersetzt wurde.

 

Ein Bienenvolk ist ein hoch entwickelter, gut organisierter Insektenstaat mit ausgeprägter Arbeitsteilung. Im Winter besteht das Volk aus 10.000 bis 40.000 Individuen, im Sommer kann die Zahl auf bis zu 50.000 Bienen anwachsen. Die meiste Zeit des Jahres lebt nur die Königin mit Tausenden von weiblichen Arbeitsbienen im Stock. Während die einzige Bestimmung der Königin darin besteht, Eier zu legen, haben die Arbeitsbienen viele, streng zugeordnete Tätigkeitsbereiche. Sie sammeln Nektar und Pollen, bringen Wasser in den Stock und ziehen die Brut auf. Die wenigen männlichen Bienen (Drohnen) haben die Aufgabe, die im Sommer herangezüchteten Jungköniginnen während des Hochzeitsfluges zu begatten.

 

 

Der Honig

 

Bienenhonig besteht aus etwa 200 Inhaltstoffen in unterschiedlichen Zusammensetzungen, darunter 24 verschiedene Zuckerarten, von denen Fruchtzucker und Traubenzucker den größten Anteil haben. Honig enthält außerdem Wasser, Pollen (Blütenstaub), Mineralstoffe, Proteine, Enzyme und Vitamine. Das Wort „Honig“ stammt von einem alten indogermanischen Begriff ab, der in etwa mit „Goldfarbener“ übersetzt werden kann. Der im Honig enthaltene Frucht- und Traubenzucker liefert Energie und ist wertvoller als herkömmlicher, aus Zuckerrüben und Zuckerrohr gewonnener Industriezucker. Naturbelassener Honig ist nicht nur süß und lecker, sondern heilt auch Wunden und hilft bei Erkältung und Magen-Darm-Beschwerden. Honigbienen produzieren Honig, indem die sogenannten Sammelbienen den von vielen Pflanzen vorrangig in den Blüten als Lockstoff ausgeschiedenen Nektar mit ihrem langen Rüssel aufsaugen und in ihrer Honigblase speichern. Was sie selbst als Nahrung brauchen wird heruntergeschluckt und verdaut. Der Rest wird in den Bienenstock gebracht und dort an andere Arbeiterinnen weiter gegeben. Schon während des Rückflugs zum Stock fügen die Bienen dem Nektar körpereigene Stoffe wie Enzyme zur Verhinderung von Bakterienwachstum bei und verringern dessen Wassergehalt. Der vorbereitete und eingedickte Nektar wird von den Stockbienen zur weiteren Trocknung in leeren Wabenzellen ausgebreitet. Liegt der Wassergehalt unter 20% ist der Honig fertig und wird von den Stockbienen in Wachswaben eingelagert. Jede Honigzelle wird mit einer luftundurchlässigen Wachschicht verdeckelt. Der Honig dient der aktuellen Ernährung des Bienenvolkes, der Aufzucht der Brut und als Vorrat für den Winter.

 

 

 

Dieser Text ist ein Auszug aus der Broschüre

 

http://aktiontier.org/uploadfiles/10_4008_aktion_tier_honigbienen_flyer.pdf